Neuer Flyer der Fachstellen Jugendberufshilfe im Kreis Bergstraße. Foto: Archiv
Neuer Flyer der Fachstellen Jugendberufshilfe im Kreis Bergstraße. Foto: Archiv

Face-to-Face-Beratung wieder möglich

DWB, BENSHEIM. Die Fachstelle Jugendberufshilfe des Diakonischen Werks Bergstraße bietet ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene aus Heppenheim, Bensheim, Zwingenberg, Einhausen und Lautertal an.
Auch wenn die Kontaktsperre im Rahmen der Corona-Pandemie die Arbeit der Fachstelle, mit Sitz in Bensheim in der Riedstr. 1, zunächst erschwert hat, hat Dipl.-Sozialarbeiter Thomas Bartelsen den Kontakt zu vielen Klienten telefonisch und per E-Mail aufrechterhalten können. Die „Face-to-Face-Beratung“ war zwar plötzlich nicht mehr möglich, trotzdem gab es doch vieles zu tun und auch im Homeoffice ist keine Langeweile aufgekommen. Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf von jungen Menschen – vor allem im Bereich des Bewerbungsverfahren – ist jahreszeitbedingt groß, da viele junge Erwachsene der Abschlussklassen sich spätestens im Frühjahr aktiv um einen Ausbildungsplatz im Spätsommer kümmern würden, berichtet er.

Was während der Kontaktsperre nicht direkt umgesetzt werden konnte, wird nun seit Montag, den 18.05.2020, unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Hygienestandards mit Hochdruck nachgearbeitet.

Viele seiner jugendlichen Klienten verfügen, so Bartelsen, z. B. nicht über die erforderliche technische Ausstattung, um eigenständig Bewerbungsunterlagen erstellen zu können. Daher können sie sich auch häufig nicht selbstständig online per E-Mail oder über Stellenportale bei potentiellen Ausbildungsbetrieben bewerben. Schwierig gestaltet hat sich während der Kontaktsperre auch die Unterstützung von jungen Menschen, die sich über das Beratungsangebot der Arbeitsagentur hinaus eine ergänzende Orientierungshilfe in Sachen Berufswahl gewünscht haben.

Nun sind aber endlich wieder Beratungen vor Ort und konkrete Unterstützungsangebote möglich, die sich fast schon normal anfühlen, auch wenn während des Beratungsgesprächs Schutzmasken verpflichtend sind und der Sicherheitsabstand einzuhalten ist.

Termine hat es auch schon vor der Corona-Pandemie fast ausschließlich nach telefonischer Vereinbarung gegeben, um unnötige Wartezeiten für die jungen Mensch zu vermeiden. Dies bewährt sich nun auch im Rahmen der Corona-Krise. Aufgrund der großen Nachfrage an dem Beratungsangebot der Fachstelle ist aktuell aber mit einer kleinen Wartezeit von ein bis zwei Wochen zu rechnen.

Die Fachstelle Jugendberufshilfe Bergstraße ist telefonisch unter der Rufnummer 06251-107238 oder per E-Mail unter jbh.bergstrasse@dw-b.de zu erreichen.

Befragt danach, an wen sich das Beratungsangebot, das vom Kreis Bergstraße gefördert und vom Kreisjugendamt koordiniert wird, denn richtet, sagt der Sozialarbeiter: „Grundsätzlich an alle jungen Menschen im Alter von 14 – 27 Jahren, die sich eine professionelle Hilfestellung bei Fragen oder Problemen rund um Schule, Ausbildung und Beruf wünschen. Hierzu gehört auch die Unterstützung, wenn Ausbildungsplätze – coronabedingt – gefährdet sind.“

Die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Bestimmer des Geschehens sind die jungen Menschen selbst. Ohne Wenn und Aber versuchen er und seine Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachstellen im Kreis Bergstraße auch bei Fragestellungen und Problemen, selbst wenn sie nicht unmittelbar mit den Themenfeldern Schule, Ausbildung und Beruf zu tun haben, mit Rat und Tat zu helfen. Als Beispiele führt Bartelsen z. B. familiäre, gesundheitliche, finanzielle und auch Probleme in der Partnerschaft an. „Gerade diese Problemlagen“, sagt er, „sind nicht selten schuld daran, dass bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Übergang von Schule zu Beruf z. T. nicht klappt.“ „Die Fachstellen Jugendberufshilfe sind“, so Bartelsen weiter, „das Schweizer Taschenmesser in der Beratungslandschaft für junge Menschen im Kreis Bergstraße“. Selbstverständlich gäbe es nicht wirklich die „Eierlegende Wollmilchsau“ im Beratungsgeschehen, führt der erfahrene Sozialarbeiter, der seit knapp 30 Jahren mit jungen Menschen arbeitet, aus, deshalb greife er im Bedarfsfall auf ein Netzwerk fachkundiger Kolleginnen und Kollegen im Kreisgebiet zurück und vermittle passende Kontakte.

Abschließend erläutert Bartelsen, dass es neben der Beratung auch Platz für ganz konkrete Hilfestellungen gibt. Wie schon eingangs erwähnt, unterstütze er z. B. bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, beim Ausfüllen von Anträgen, und es gibt sogar die Möglichkeit, sich zu Behörden und Beratungsstellen begleiten zu lassen.

Quelle: DWB, 04.06.2020
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