Greta Drögemüller und Helena Dalichau arbeiten mit Webdesigner und Sozialarbeiter Thomas Bartelsen zusammen. Diakonisches Werk sucht nach Ehrenamtlichen, die Lernvideo gestalten wollen
Mannheimer Morgen, LAMPERTHEIM. „Wir wollten uns gerne ehrenamtlich engagieren und haben deshalb im Internet gegoogelt, um mehr über soziale Einrichtungen in unserer Umgebung zu erfahren und was wir dort für Aufgaben übernehmen könnten“, erklären Greta Drögemüller und Helena Dalichau.
Bei ihren Recherchen stießen die 17-Jährigen auf das Diakonische Werk Bergstraße und die Tafelarbeit.
Auf der Website entdeckten sie die Information: „Diakonische Arbeit unterstützt Menschen in leiblicher Not, seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnissen.“ Schon diese Aussage sagte den Schülerinnen des Lessing-Gymnasiums Lampertheim zu. Ein paar Klicks weiter fanden sie den Eintrag, dass das Diakonische Werk Bergstraße im Kreis drei Ausgabestellen in Lampertheim, Bürstadt und Rimbach organisiert und die dort ehrenamtlich Arbeitenden unter dem Dach des Diakonischen Werkes bedürftige Mitmenschen unterstützen.
„Das Thema freiwilliger Dienst passt am besten zu uns, darum haben wir uns für das Ehrenamt beim Diakonischen Werk entschieden“, erklärt Helena Dalichau. Noch dazu hatte Greta Drögemüller bei der Tafel in Lampertheim ein Schulpraktikum angetreten. Durch ihre aktive Mitarbeit konnte sie dem Team helfen und auch hinter die Kulissen schauen. Sie habe durch ihr Praktikum viel gelernt und praktische Erfahrungen gesammelt, bekräftigt Drögemüller.
Ihr gemeinsames Anliegen hatten die Gymnasiastinnen mit der Tafelkoordinatorin Ute Weber-Schäfer abgesprochen, später arbeiteten sie mit dem Sozialarbeiter Thomas Bartelsen des Diakonischen Werkes zusammen. Er gehört zum Team der Fachstelle Jugendberufshilfe Bergstraße-Ried und ist Webdesigner.
Bartelsen begrüßte die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen besonders. So entwarfen Helena Dalichau und Greta Drögemüller eigenständig neue Texte und durften sich der Fotografien von Stefanie Eichler bedienen, um die Website weiter zu entwickeln. Die Lampertheimer Fotografin hatte ihre aussagekräftigen Aufnahmen dem Diakonischen Werk zur Verfügung gestellt. Bartelsen nahm die Vorschläge der Gymnasiastinnen auf und bestückte damit die Website.
Dass sie für ihren Einsatz kein Geld erhalten, spielte bei ihrer Entscheidung keine Rolle. Denn sie wussten, sie können etwas bewegen und soziale Verantwortung übernehmen. „Wir haben uns gefreut, die Prozesse mitgestalten und unser Know-how zu sozialen Medien einbringen zu können. Wir haben Erfahrungen gesammelt, und die Arbeit hat Spaß gemacht“, fassen die jungen Frauen zusammen.
Auch Weber-Schäfer ist den Gymnasiastinnen sehr dankbar, denn eine informative und benutzerfreundliche Website sei für alle Akteure in der Tafelarbeit wichtig. Der zeitliche Umfang eines Engagements sei individuell, erklärt Weber-Schäfer. Sie wünscht sich weitere Schüler oder Schülerinnen, die Lernvideos gestalten.
Bei Helena Dalichau und Greta Drögemüller sind die Abiturvorbereitungen im vollen Gange. Da bleibt wenig Zeit. „Wir haben fast jeden Tag bis 17.30 Uhr Schule, das ist wirklich hart“, sagen sie. Wegen des vollen schulischen Programms sei ein Ehrenamt nur noch erschwert möglich. Sie wollen dennoch dranbleiben und die Website weiter mitgestalten. Nach dem Abi wollen Helena Dalichau und Greta Drögemüller mit dem Studium beginnen. Helena möchte Architektin werden und Greta Naturwissenschaften studieren.
Quelle: Mannheimer Morgen (Rosi Israel), 06.10.2022
Foto: Rosi Israel
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