Diakonisches Werk übergibt Notebooks an die Felsenmeerschule Reichenbach
DWB, REICHENBACH. Drei Notebooks konnte Tobias Lauer (stellvertretender Leiter des Diakonischen Werks Bergstraße) der Felsenmeerschule in Reichenbach übergeben. Die Geräte wurden mit Spendengeldern finanziert und helfen nun Schülerinnen und Schüler beim „Homeschooling“.
„Wir kennen die Familien unser Schüler sehr gut und sehen seit einigen Wochen genau, in welchen Familien die fehlende digitale Ausstattung das schulische Lernen erschwert“, sagte die Schulleiterin Simone Kurt bei der Übergabe. Die Geräte wurden sofort an Familien weitergegeben.
„Jetzt kann meine Tochter ihre Lehrerin wieder sehen und mit den anderen Kindern lernen“, zeigte sich die Mutter einer Schülerin der 1. Klasse erfreut. Bislang hat die Familie versucht über ein Smartphone an den Gruppenchats teilzunehmen.
„An Smartphones lassen sich digitale Arbeitsblätter nun mal nicht ausfüllen und ausdrucken können die Familien die Unterlagen ja auch nicht“, betonte die Klassenlehrerin Yvonne Herr. „Im Grunde meistern die Kinder das ungewohnte Lernen an Bildschirmen sehr gut, aber einige konnte ich darüber weniger gut erreichen.“
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stellen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende vor besondere Herausforderungen. Persönliche Kontakte finden vielfach nur noch am Telefon oder in videobasierten Onlineformaten statt. Das gilt auch schon für die jüngsten Kinder in den Grundschulen. Doch nicht in jeder Familie stehen für diese Unterrichtsformen geeignete technische Geräte zur Verfügung.
Tobias Lauer wies darauf hin, dass sich in der derzeitigen Situation bestehende Bildungsbenachteiligungen deutlich vergrößerten. Die technische Ausstattung hebt Benachteiligungen zwar nicht auf, sie ist derzeit aber Voraussetzung für den so wichtigen persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Schülern. „Die Bundesregierung hat angekündigt Familien bei der Anschaffung der Geräte zu unterstützen, es ist aber nicht geklärt wo man Hilfen beantragen kann und wie diese genau aussehen“, so Lauer. „Die Schüler und Schülerinnen benötigen die Geräte jedoch sofort und nicht erst in ein paar Monaten.“
Das Diakonische Werk setzt sich dafür ein, Benachteiligungen in unserer Gesellschaft abzubauen. Geringverdiener oder Menschen die auf Sozialleistungen angewiesen sind können sich die notwendige Ausstattung nicht leisten. Der Regelsatz des SGB II (Hartz IV) für Bildung sieht für 6-14-jährige Kinder einen monatlichen Betrag in Höhe von 55 Cent vor, 15 – 17-jährige sollen ihre Bildungsausgaben von 23 Cent pro Monat bestreiten. Gerade jetzt werden diese Lücken besonders spürbar.
„Leider können wir nicht allen Schülerinnen und Schüler im Landkreis Bergstraße ein Notebook zur Verfügung stellen. Wir unterstützen Familien jedoch auch dabei entsprechende Anträge bei den Behörden zu stellen und Rechtsansprüche gegebenenfalls auch durchzusetzen“, so Lauer. „Diese sozialrechtliche Beratung und Unterstützung ist im Grunde unser Alltagsgeschäft.
Schulen und Familien mit entsprechenden Unterstützungsbedarfen können sich bei Hilfetelefon des Diakonischen Werks Bergstraße unter der Rufnummer 06251–107231 melden.
Quelle: DWB, 20.05.2020
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