Katharina Müller hält ein Plüschtier in der Hand. Sie steht vor einer Leinwand

Humor in der Pflege

RDB, RIMBACH. Katharina Müller, eine Clownin in Altenheimen und Pflegeberaterin, wurde von der regionalen Diakonie Bergstraße eingeladen, über ihre Arbeit und Erfahrungen als Clownin in Altenheimen und Pflegeberaterin zu berichten.

Ein Plüschtier, die „eierlegende Wollmilchsau“, zeigte anschaulich, dass pflegende Angehörige mit sehr vielfältigen, körperlich anstrengenden und großen emotionalen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert sind.

Humor – tut einfach gut

Neben einer Erklärung darüber, was Humor eigentlich ist und was er fördert, stellte sie einige Studien vor, die sich mit dem Thema Humor im Pflegealltag beschäftigen. Diese Studien belegen eindeutig, dass vieles mit Humor einfacher wird. Spaß und Humor erzeugen mehr Wohlbehagen und reduzieren Spannungen.

Anhand vieler kleiner Beispiele demonstrierte sie, wie sie als Clownin Menschen begegnet und welche positiven Dinge in verschiedenen Situationen geschehen können. Die Menschen sind offener und neugieriger, wenn sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßt werden. Keiner möchte in griesgrämige Gesichter schauen.

Humor – ist vielfältig

Eine humorvolle Grundhaltung zu erlernen ist möglich. Eine Studie besagte, dass Menschen mit Depressionen sich nach etwa vier Wochen besser fühlen, wenn sie täglich drei positive Dinge aufschreiben.  Ein liebevoller Blick auf sich selbst, der eigenen Intuition zu vertrauen, an Freude festhalten, auch in Momenten des Scheiterns. Dies sind Lernschritte auf dem Weg zu einer humorvollen Grundhaltung.

Katharina Müller beschrieb, dass positive Handlungen das körperliche Wohlbehagen beeinflussen. Auch wenn man sich gerade nicht danach fühlt, bewirkt allein schon ein Lächeln, dass das Gehirn Glückshormone ausschüttet. Auch Summen, Singen, Tanzen, Schwingen und Lispeln (ja, wirklich!) bewirken bei den pflegenden Personen eine humorvolle Haltung. Es fällt auf diese Weise viel leichter, sich von Grübeleien, Anstrengungen oder negativen Gefühlen zu lösen.

Hilfe – ist nötig

Natürlich empfahl Katharina Müller pflegenden Angehörigen auch, sich zu informieren, um eine Akzeptanz der Situation zu erreichen. Jede pflegende Person sollte darauf achten, regelmäßig Auszeiten zu nehmen, Zeit in der Natur zu verbringen, körperliche Bewegung und Sport zu betreiben,

Viele pflegende Angehörige finden kaum Zeit, sich diese Auszeiten zu gönnen. Umso wichtiger ist es deshalb, Hilfe anzunehmen und soziale Kontakte zu pflegen.

Ein Vortrag wie dieser, humorvoll und informativ, den sollte sich deshalb kein Pflegender entgehen lassen.

 

Quelle: KM, 29.06.2023
Foto: NG