Vier Puzzleteile werden von vier Händen aneinandergehalten

Die Diakonie Bergstraße zieht nach einem halben Jahr der Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber ein positives Fazit

DWB, Rimbach. Fachkräftemangel ist lange kein Einzelfall mehr. Viele, wenn nicht die meisten Branchen, hat er erreicht. Das habe den Blick der Unternehmen auf der Suche nach Mitarbeitenden erweitert, stellt Peter Hördt, Fachberater der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber [EAA] bei der Diakonie Bergstraße, fest. Personalverantwortliche gingen mittlerweile Wege, die vorher nicht in Betracht gezogen wurden. Auftragsmangel bestehe bei den wenigsten. Vielmehr können Umsätze nicht generiert werden, weil personelle Kapazitäten fehlen.

Mit der EAA informiert, berät und unterstützt die Diakonie Bergstraße Unternehmen zu Themen der Einstellung, Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen. Der Auftrag hierzu wurde zum 1. Oktober 2022 durch das Integrationsamt des Landeswohlfahrtsverband Hessen der Diakonie Bergstraße übertragen. Grundlage für die EAA bildet §185a SGB IX.

„Es wird immer wieder deutlich, dass umfassende Informationen und das Angebot praktischer Unterstützung wesentliche Faktoren im Gespräch mit Unternehmensleitungen sind, um für die Anstellung von Menschen mit Behinderungen zu werben“, berichtet Hördt. Die Ausprägung der Erkrankungen, die unter dem Begriff „Schwerbehinderung“ zusammengefasst werden sei vielfältig und wirke sich nicht so gravierend im Berufsalltag aus, wie weithin vermutet. Bei, den Bedarfen angepassten Arbeitsplätzen, sei auch keine Leistungsminderung zu erwarten. Die Erfahrung zeige vielmehr, dass Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen im Durchschnitt weniger Krankheitstage in Anspruch nähmen.

Manche Betriebe scheuen den zeitlich aufwändigen und komplexen Weg in die Förderlandschaft. Damit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich dieser Herausforderung nicht alleine stellen müssen, wurden die EAA errichtet. Sie bieten praktische Unterstützung, wie Recherche nach passenden Fördermöglichkeiten, Kontaktaufnahmen zu den zuständigen Kostenträgern oder das Ausfüllen von Anträgen, um finanzielle Förderung und dem Einzelfall angemessene technische Ausstattung beantragen zu können. Peter Hördt steht Arbeitgebenden mit seiner Expertise zur Seite. Kosten entstehen den Unternehmen hierfür nicht. Die EAA werden aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert.

Fachkräfte mit Schwerbehinderung verfügen meist über mehr als nur die notwendigen Kompetenzen, die der Arbeitsmarkt von Arbeitnehmer:innen fordert. Die Lebenserfahrung, immer wieder schwierige Situationen meistern zu müssen, ist eine Fähigkeit, die Betrieben zugutekommen kann. Diesen Mehrwert sollte sich keiner entgehen lassen! „Ich freue mich, dass die Arbeit der EAA Früchte trägt“, sagt Hördt. Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit haben maßgeblich dazu beigetragen. Dennoch muss der Bekanntheitsgrad der EAA gesteigert werden. Hierauf liegt auch weiterhin das Augenmerk.

Der positive Effekt der Aufklärungs- und Beratungsarbeit sei deutlich erkennbar. „Mir ist wichtig, dass immer mehr Unternehmen erfahren, dass die EAA tatkräftige Unterstützung leistet. Fachkräftemangel kann man haben – muss man aber nicht!“, ist Hördt fest überzeugt. Inklusion ist eine gute Antwort auf das Problem dieser Zeit.

Fachkräftemangel trifft auch Sie? Sie haben Interesse sich zum Thema Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu informieren oder beraten zu lassen? Dann wenden Sie sich an die Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber [EAA] in Ihrer Nähe.

Diakonie Bergstraße
Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber [EAA]
(Landkreis Bergstraße und Odenwaldkreis)
Peter Hördt
Schloßstraße 52a
64668 Rimbach

Tel.: 06253 9898-124
E-Mail: eaa@dw-b.de

 

Quelle: DB (PH), 08.05.2023