Ein Holzschild, das an der Wand hängt, mit der Aufschrift: "Welcome to our home".

Inklusion vom Feinsten

Gemütlicher Abend im Landgasthof Hölzing in Fahrenbach

Regionale Diakonie Bergstraße. RIMBACH. Am 21. März 2024 trafen sich Gastgeber, Gäste und das Team „Begleitetes Wohnen von Menschen mit Behinderungen in Familien” zu einem gemütlichen Beisammensein im Gasthaus Hölzing in Fahrenbach. Der Stammtisch findet zweimal jährlich statt.

Bei dieser Gelegenheit konnten sich die verschiedenen Gastfamilien und Gäste näher kennenlernen, ein leckeres und liebevoll zubereitetes Essen genießen und sich einfach fröhlich über ihre Erfahrungen austauschen.

Auf einer Collage sind mehrere Personen, Gäste und Gastgeber von "Begleitetes Wohnen in Gastfamilien" abgebildet.

Fotos: Käthe Müller

Das Begleitete Wohnen in Familien ist ein Konzept, das begeistert! Menschen mit psychischen, geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen finden bei ihren Gastfamilien nicht nur ein Zimmer, sondern leben in und mit der Familie. Wie eng diese Gemeinschaft sein soll, entscheiden Gastgeber und Gäste ganz individuell.
So erzählte das Gastgeberpaar, bei dem seit einigen Jahren ein Ehepaar lebt, dass man anfangs die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen habe. Doch dann stellte sich heraus, dass die Gäste viel lieber selbst kochen wollten. Das konnte ganz einfach in einem Gespräch geklärt und sofort umgesetzt werden. Inzwischen ist die Frau pflegebedürftig. Welch ein Glück, dass die Gastgeberin als gelernte Altenpflegerin sie nun professionell betreuen kann. So kann ihr Mann weiterhin bei seiner Frau wohnen und die Pflegebedürftige wird in einem Maße betreut, wie es leider aufgrund des Personalmangels in den Altenheimen nicht mehr möglich ist.
Ein junger Mann, der an einer Psychose erkrankt ist, freut sich, dass zum 1. April eine Wohnung bei einer erfahrenen Gastfamilie frei wird, die bereits seit 14 Jahren einen Gast beherbergt. Nun kann er aus dem Heim in eine eigene Wohnung ziehen. Etwas ängstlich sieht er der neuen Herausforderung entgegen, aber er weiß, dass er sich mit allen Fragen und Problemen an seine Gastgeber oder an die Mitarbeitenden der Diakonie wenden kann.

Obwohl die Unterbringung in einer Einrichtung eine angemessene Betreuung bieten kann, betonen die Fachkräfte der Regionalen Diakonie, dass dies kein Ersatz für eine Familie und kein Zuhause ist. Viele Menschen, die in Gastfamilien untergebracht waren, haben eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und ihres subjektiven Wohlbefindens erfahren. Die Gastgeber konnten dies nur bestätigen: “Die positive Entwicklung und die Fortschritte unseres Gastes haben uns überrascht”.
Die familiäre Anbindung ermöglicht ganz natürlich Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Gäste werden, wenn sie es wünschen, ganz selbstverständlich zu Familienfeiern, Vereinen, Kirchengemeinden oder kulturellen Veranstaltungen eingeladen. Dort ergeben sich wiederum neue Kontaktmöglichkeiten. Das ist Inklusion, wie wir sie uns wünschen, betonte Dennis Kramer, Geschäftsführer der Regionalen Diakonie Bergstraße: “Inklusion vom Feinsten!“
Entscheidend für den Erfolg ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Familien und den Mitarbeitenden der regionalen Diakonie. Martina Hanf, Bereichsleiterin Betreutes Wohnen, die Sozialpädagoginnen Elisabeth Kessel, Stefanie Schmitt und Andrea Bethlehem sowie der Sozialarbeiter Carsten Englert stehen in engem Kontakt mit den Familien und beraten sie kontinuierlich. Ihr Motto: “Wir erleben gute und schwierige Tage, aber wir kommunizieren offen miteinander, unterstützen uns gegenseitig und finden gemeinsam Lösungen”.

Das Konzept geht auf. Mittlerweile machen schon 34 Gastfamilien in den Kreisen Bergstraße und Odenwald mit. Menschen mit einem großen Herzen, sozialem Engagement und einem freien Zimmer.

Herzlichen Dank an alle, die Inklusion vom Feinsten möglich machen!

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Quelle: RDB (KM),11.04.2024
Fotos: Käthe Müller, Pixabay

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